Lehm ist eines der ältesten Baumaterialien. Lehmbautechniken sind seit mehr als 9000 Jahren bekannt und noch heute leben viele Menschen in Lehmhäusern. Aus Lehm und Lehmziegeln wurden große Gebäude errichtet. In Deutschland findet sich Lehm in vielen Gebäuden, die vor 1950 errichtet wurden; so z.B. in den Gefachen von Fachwerkhäusern, als Lehmputz oder in Geschossdecken.
Vorteile biologisch, natürlich, nachhaltig
reguliert Luftfeuchtigkeit, ist diffusionsoffen
gesundes Raumklima
gute Wärmespeichereigenschaften
jederzeit nacharbeitbar
kann auf fast alle Untergründe aufgebracht werden
kein Sondermüll bei der Entsorgung
in vielen Farben möglich
Nachteil witterungsanfällig
wasserlöslich, daher nicht ohne weitere Behandlung in Spritzwasserbereichen nutzbar
geringere Oberflächenfestigkeit
schwindet beim Trocknen
Je nach Untergrund sind verschiedene Arbeitsschritte notwendig. Nach eine Grundierung werden Bruchsteinwände oder grobes Mauerwerk erst mit einem Unterputz aus Lehm und Stroh begradigt.
Um Risse zu minimieren werden die Wände dann mit in Lehmkleber eingebetteten Armierungsgewebe überzogen.
Je nach Wandgestaltung wird dann der Lehmoberputz aufgetragen, der mit Lehmfarbe gestrichen werden kann oder es kommt ein Lehm-Designputz oder Lehm-Farbspachtel zum Einsatz.
Aber auch Trocken-/Leichtbauwände können mit Lehmputz überzogen werden. Statt des Lehmunterputzes ist hier ggf. eine HFA-Platte (Holzfaserausbauplatte) "aufzutackern". Die weiteren Arbeitsschritte sind analog gemauerten Wänden auszuführen.